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Burg und Wegesperre im Eggegebirge

Zu der im Bonenburger Wald des Eggegebirges auf einem 423m hohen, isolierten Kleinplateau gelegenen Burganlage besteht keine historische Überlieferung. Sie lag dort, wo ein westöstlich verlaufender Altweg den Gebirgskamm querte und das Messtischblatt von 1896 den Flurnamen,Burg” anzeigt.


1900/01 wurde sie auch wegen der 1,2m starken Umfassungsmauer aus kleinformatigen, sandigen Kalkbruchsteinen ins frühere Mittelalter datiert. Wie auch die Neuvermessung in den 1990er Jahren zeigte, lehnt sich die 0,7 ha große (maximal 117 x 93 m) Burg z. T. an natürlich vorhandene Steilklippen an. Ihr ovales Kleinplateau wird von einem schwach ausgeprägten Wall (wohl ohne vorgelagertem Graben) umgeben, dessen äußerer Böschungsfuß unmittelbar in den Steilhang übergeht. Der Wall ist der Versturzkörper einer an mehreren Stellen u. a. 2002 nachgewiesenen, zweischaligen, gemörtelten Umfassungsmauer (1997 bereits die Innenschale aus Eggesandsteinen und plattigen Kalksteinen erfasst). Vom einzigen Tor, wohl einem Zangentor, wurde bei modernen Planierungsarbeiten im Südwesten eine Wange mitsamt dem sich dort anschließenden Wall zerstört. Vertiefungen auf der Innenseite des tornahen Wallabschnitts deuten auf die ehem. Existenz eines Gebäudes bzw. von Walleinbauten. Dagegen die Innenfläche der Anlage frei von sich im Mikrorelief abzeichnenden Gebäudespuren. An der südlichen Steilflanke des Kleinplateaus führte ein terrassenartiger Weg vom Tor hinab zu dem auf 400m gelegenen Kalkplateau. Die Befestigung ist auf einen Ost-West verlaufenden Altweg bezogen, dessen Verlauf sich über 25 km sicher rekonstruieren lässt, und der abschnittsweise mehrere neuzeitliche Wegenamen (Eselsweg, Burgweg, Bördeweg) trug. Dieser Weg führte von der Warburger Börde, zunächst auf dem Rand einer Muschelkalkscholle nordöstlich von Bonenburg verlaufend, auf das Niveau des östlichen Eggelängstales hinab, querte die Wasserscheide von Helmerte und Naure zwischen Bonenburg und Borlinghausen in einer Höhe von 278m und bewältigte anschließend den Anstieg zum Kamm des Eggegebirges in mehreren tief eingeschnittenen Hohlwegen. Unmittelbar dort, wo er den Rand des Muschelkalkplateaus der Egge erreichte, passiert der südliche Hohlweg ein aus einem Wall mit vorgelagertem Graben bestehendes kleines Sperrwerk, dessen Wallkörper und Graben insgesamt eine Breite von 18 m aufweisen. Der Graben ist um 4,5m gegenüber der Wallkrone bzw. um 1,6 m gegenüber dem sich hangseitig anschlicßenden ursprünglichen Geländeniveau eingetieft. Die Wegesperre ist so orientiert, dass von ihr der östliche Anstieg des Burgweges kontrolliert werden konnte. Das Sperrwerk verläuft vom Wegedurchlass noch rund 30m nach Norden und 108m nach Süden, wo es unmittelbar an einem Siepen endet. Da ein Teil der Hohlwege nicht durch das Sperrwerk führt, dürften diese jüngerer Entstehung sein. Nach dem Passieren der Sperre, also unmittelbar unterhalb der Burganlage, bog der Weg unter erneuter Aufspaltung in mehrere Wegespuren aus seiner bisherigen Verlaufsrichtung nach Norden ein und führte in einem Bogen um das Kleinplateau der Burg. Anschließend nahm der Weg erneut seine ursprüngliche ost-westliche Verlaufsrichtung auf, querte in einer Höhe von 425m den Kamm des Eggegebirges und verlief in westlicher Richtung zum Sintfeld, wo für ihn die spätmittelalterliche Wegebezeichnung Hersewech überliefert ist.
OPPERMANN/ SCHUCHHARDT1, 1888-1916, 65 und Nebenkarte zum Blatt LI.

Quelle: Denkmäler in Westfalen – Kreis Höxter – Band 1.1 – Stadt Warburg

Alte Burg Burgweg 34414 Warburg

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